Europa steht im 21. Jahrhundert vor erheblichen geopolitischen Herausforderungen, die seine Sicherheit, Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig beeinflussen könnten. Der Krieg in der Ukraine seit 2022 hat nicht nur die Sicherheitsarchitektur Europas erschüttert, sondern auch gezeigt, wie fragil die Energieabhängigkeit von autoritären Regimen sein kann. Gleichzeitig zwingt er die EU, ihre Verteidigungsfähigkeiten zu stärken und ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit zu fördern. Der Konflikt im Nahen Osten, insbesondere zwischen Israel und Palästinensern seit 2023 sowie die grundlegende Instabilität in der Region, droht globale Energiepreise zu destabilisieren und Migration nach Europa weiter zu verstärken. Noch gravierender wäre ein militärischer Konflikt zwischen China und den USA um Taiwan, der Handelsströme massiv beeinträchtigen und Lieferketten für Hightech-Produkte wie Halbleiter stören würde, auf die europäische Industrien stark angewiesen sind. Diese Konflikte könnten zu einer globalen Rezession führen, da sie Energie- und Rohstoffpreise in die Höhe treiben, die Inflation anheizen und Investitionen in zukunftsorientierte Technologien behindern. Europa muss daher geopolitische Resilienz aufbauen, seine Abhängigkeit von kritischen Importen verringern und eine gemeinsame Strategie für globale Konflikte entwickeln.
Prof. Wrobel analysiert diese Probleme seit mehreren Jahren zunehmend in seinen Publikationen und Vorträgen. Dabei gelingt es ihm immer wieder, die komplexe geopolitische Lage in verschiedenen Teilen der Welt allgemeinverständlich zu erklären und auf die konkreten Herausforderungen für unsere westlichen, liberalen Demokratien hinzuweisen.
Buch: Sos Khachikyan, Jagannath Panda, Ralph M. Wrobel (Hrsg.), Routledge, London 2025
Sonderlehrveranstaltung an der Universität Oppeln, Polen, 11.10.2024.
Keynote auf dem 15. Mitteldeutschen Exporttag der IHK Leipzig am 25.9.2024 in Leipzig.
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